Inklusive Umweltethik

Wenn im Umweltdiskurs von Ethik die Rede ist, ist damit meist die Frage nach dem Eigenwert der Natur gemeint: Müssen wir nur deshalb mit Natur sorgsam umgehen, weil wir sie (auch in Zukunft noch) brauchen? Oder hat Natur einen Wert-an-sich, der von menschlichen Nutzungsinteressen unabhängig ist?
Diesen (zu) engen Fokus der Umweltethik weitet ein umfassender Ansatz aus. Denn globale Umweltprobleme provozieren noch ganz andere Fragen:

  • Welche Menschen brauchen welche Natur zu welchen Zwecken?
  • Wie lassen sich konkurrierende Ansprüche gerecht ausgleichen?
  • Was bedeutet ein Recht auf ein gesundes und produktives Leben im Einklang mit der Natur?
  • Welche Bedeutung hat die Beziehung zur Natur für ein gelingendes Leben?

Neben Fragen der Nützlichkeit und des Eigenwerts von Natur stellt eine inklusive Umweltethik also auch Fragen sozialer und globaler Gerechtigkeit und die Frage nach dem Guten Leben.